Donnerstag, 30. Mai 2013

Welches Lüftchen weht in Brenzone?

Quelle der Segelmeister, Paradies für die Liebhaber des Windsurfens und des Kiteboardens: Brenzone lockt jeden Sommer eine große Anzahl von Windliebhabern an den Gardasee.

In den frühen Morgenstunden kann man bereits einen stetigen starken Nordwind genießen und somit bereits früh mit den ersten Übungen beginnen. Der „Peler“ ergibt sich aus der attraktiven Lage des Sees, welcher am Fuße der traumhaften Dolomiten liegt. Dieselbe Situation entsteht am Abend, wo der Wind eine Abkühlung für die schwülen Sommernächte bietet.

Weitaus freundlicher ist die aus dem Süden kommende Brise, welche die Nachmittage im Sommer erfrischt. Vom lateinischen Wort „aura“ (Atem) abgeleitet wird dieser Wind heute „Ora“ genannt. In unserem Dorf weht dieser Wind in den ersten Stunden des Nachmittags. Es bedeutet nichts Gutes, wenn er bereits am Morgen weht, da er dann Regenwolken nach Brenzone bringt. Jedoch ist auch dieser Wind sowohl für den Sport als auch für das Nickerchen nach dem Mittagessen in der Sonne sehr wichtig.

Dies lässt diese beiden Winde durchaus als Freunde erscheinen, wenn auch die Einwohner unseres Dorfes wissen, mit welcher Kraft sie sich zumalen präsentieren können. Es kann passieren, dass Sie gerade noch am Tisch sitzen und ein schönes Fischmenü zu sich nehmen, und der Gastgeber Sie trotz der schwärzesten Wolken beruhigt, dass kein Regen kommen wird; im Gegensatz dazu kann er auch bei klarem Himmel aufgeregt hin- und herlaufen, im Bewusstsein, dass es zu einem heftigen Sturm kommen wird.


Zurück zur Einleitung: Wenn Sie gefragt werden, welches Lüftchen in Brenzone weht, könnnen Sie ruhig antworten: „Ein sehr angenehmes Lüftchen!“


Freitag, 24. Mai 2013

Der König des Gardasees


Im Wasser des Gardasees gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Fischen, aber dieser hier ist ganz besonders.

Die Gardaseeforelle wurde vom IUCN, derInternationalen Vereinigung der Konservierung der Natur als sehr bedrohteingestuft. Der einzigartige Lebensraum im Gardasee hat es ermöglicht, dass dieser Fisch, der zur Gattung der Lachse gehört, sich in unserem See einleben und fortpflanzen konnte und somit, obwohl gefährdet, ein begehrtes und einzigartiges Produkt wurde.

Das erste Gesetz zum Schutz des „Königs“ wurde 1464 von der Republik Venedig erlassen, welche mit einem herzoglichen Dekret zum Ehrenteller auf öffentlichen Festessen erhoben. Heute suchen die verschiedenen Provinzen, welche den Gardasee verwalten nach besonderen Gesetzen, um die Gardaseeforelle zu schützen. Mit der Abschaffung der Verwendung von Tiefennetzen in der Brunftzeit wurden einige Angelgewohnheiten bereits verändert, aber die konstante Abnahme der Anzahl verpflichtet die Gemeinden dazu, sich andere Strategien zu überlegen.

An dieser Stelle gibt es nun zwei Verschieden Möglichkeiten der Vergangenheit und der Zukunft der Gardaseeforelle. Auf der einen Seite sind es die Fischer (vor allem ältere Menschen, weil unter den Jüngeren manche noch keinen gefangen haben), die nostalgisch auf Zeiten zurückblicken wo das Wasser des Sees noch wärmer war und Ablagerungen von der Gardesana in den See kamen, welche einen optimalen Lebensraum für die Fortpflanzung der Fische bildete. Auf der anderen Seite steht die Wissenschaft, welche als Faktor für das allmähliche Verschwinden die Einbeziehung nicht-heimischer Arten sehen, welche sich von den Eiern der Gardaseeforelle und von dem Futter, das für ihre Fortpflanzung wichtig ist, ernähren.

Zwischen Nostalgie und dem Willen, sie zu erhalten, kämpft die Gardaseeforelle darum, ihr eigenes Territorium nicht verlassen zu müssen und dort weiterhin königlich zu regieren. Hilfe dabei könnte er von den Göttern des Olymps erhalten, vor allem von Saturn, welcher in der Legende um die Entstehung dieses adeligen Fisches eine sehr wichtige Rolle spielt. Aber dies ist eine andere Geschichte.


Freitag, 17. Mai 2013

Brenzone, ein Land, eine Vergangenheit


Werden Sie Zeuge einer Geschichte, welche sich über Jahrtausende hinzieht und sich mit mehreren Zivilisationen befasst, welche untereinander so verschieden sind.

Im Gemeindesitz von Brenzone findet sich das älteste Zeugnis wie dieses Land, reich an Natourressourcen, bereits vor 4.500 Jahren, von Menschen besiedelt war, welche versuchten, ihre eigenen Existenz zu sichern. Ab diesem Zeitpunkt haben sich bis heute verschiedene Völker in Brenzone eingefunden und das Dorf hat unendlich viele politische Machtwechsel miterlebt, ohne dabei aber den natürlichen und dörflichen Charakter zu verlieren, welcher es heute von anderen Ortschaften am Gardasee abhebt.

Am Anfang gab es die „Brenni“, von denen sich der Name Brenzone ableitet, nachher die Römer, die Venezianische Dynastie und am Schluss die Venezianische Republik. Unter den Flügeln des „Löwen von San Marco“ entstanden die ersten Familien mit Grundbesitz, darunter die „Conti di Brenzone dal Lion“, welche Ihr Siegel im Gemeindewappen verewigten.

Im ganzen Gemeindegebiet finden Sie Eindrücke aus den verschiedenen geschichtlichen Epochen: Der Fels von Castelletto, die „Villa Romana“, die mittelalterlichen Kirchen, das Volkskundemuseum; oder Sie können auch einfach die Vergangenheit inmitten der Jahrhunderte alten Olivenhaine, welche bis in die Fraktion Campo führen, neu erleben.